Interreligiöser Dialog der Katholischen Akademie in Berlin

Kontaktdaten
Adresse:
Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin
Ansprechpartner/in: Angelika Salomon - Referentin für den jüdisch-christlichen Dialog | Katrin Visse - Referentin für Islam und Theologie
Telefon: (030) 28 30 95-152
Beschreibung:

Projekt / Organisation

Interreligiöser Dialog der Katholischen Akademie in Berlin

Träger

Katholische Akademie in Berlin e.V

Format

Öffentliche Vorträge und Podiumsdiskussionen, Fachtagungen, kleinere Kolloquien, Hintergrundgespräche (teilweise auch mit politischen Entscheidungsträgern), Gespräche nach Theatervorstellungen u.v.a.

Wann wir uns treffen…

Auf der Homepage der Akademie finden sich alle aktuellen Veranstaltungen.

Wie kann man mitmachen…

Schauen Sie auf unserer Homepage und wenn Sie sich für eine Veranstaltung interessieren, nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

In welchen Bezirken

Mitte

Wer wir sind und was wir machen…

Christlich-Jüdischer Dialog

In den letzten 70 Jahren hat es eine wesentliche Wende im Denken vieler Christinnen und Christen gegenüber Juden und Judentum gegeben.

Die Gespräche zwischen Juden und Christen werden getragen von Respekt und gegenseitiger Anerkennung. Voraussetzung dafür ist das Bekenntnis der Christen zu Schuldfähigkeit und zur Verantwortung für die Geschichte.

Durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) vollzog sich ein Durchbruch zu einer theologischen Anerkennung des lebendigen Judentums. Wir laden zum Gespräch ein, zur vorurteilsfreien Exegese, zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und zur „Pädagogik des Alltags“.

Ein Schwerpunkt der Arbeit in der Katholischen Akademie war und ist seit den 90er Jahren der Dialog zwischen Christen und Juden und damit verbunden die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte in den Jahren 1933 bis 1945. In den unterschiedlichsten Zeitformaten: vormittags, nachmittags und abends wird zu kleineren Gesprächsrunden, größeren Vortragsveranstaltungen, Lesungen und Podiumsdiskussionen eingeladen. Auch Exkursionen zu jüdischen Orten wie z. B. zum „Centrum Judaicum“ gehören in das Programm

Christlich-Muslimischer Dialog

Christen und Muslime sind jeweils Teil einer religiösen Tradition, die immer wieder neue Ausformungen finden muss, um lebendig zu bleiben. Wie geht das, und was heißt das ganz konkret? Auch wenn Christen und Muslime jeweils anderes und anders glauben, eint sie diese Frage. Dafür probieren wir – neben Vorträgen, Seminaren und Diskussionen - auch neue Gesprächsformate (im Theater, in Bars usw.), so dass christlicher und muslimischer Glaube in der säkularen Gesellschaft sprachfähig ist.

Einige Themen des christlich-muslimischen Dialogs betreffen auch die politische Öffentlichkeit und das Verhältnis von Religion und Staat. Wir laden dazu Experten aus Theorie und Praxis zu Fachgesprächen zusammen, um über Perspektiven der Eingliederung der Muslime und eines institutionalisierten Islam in die öffentlich-rechtliche Ordnung zu sprechen – in dem Wissen, dass viele dieser Belange zwischen Christen und Staat auch erst in einem langen Prozess ausgehandelt worden sind.

Seit 1995 engagiert sich die Katholische Akademie in Berlin im christlich-muslimischen Dialog. Während dieser Zeit hat sich „der Dialog“ selbst verändert und weiterentwickelt. Über die theologischen und spirituellen Fragen hinaus bestimmen gegenwärtig vor allem religions- und integrationspolitische, aber auch kulturelle Fragen die Debatte. Theologische und politische Fragen sind aufeinander bezogen, was eine sorgfältige Unterscheidung erfordert: Wie steht es um den theologischen Eigensinn der Debatte, und wo ist die Politik gefragt? Dabei machen auch die eigenen Erfahrungen von Christen im Feld von religiösem Bekenntnis und modernem Verfassungsrecht die Katholische Akademie zu einem wichtigen Ort für den Dialog mit den Muslimen.

Grundlegend für die Haltung gegenüber Muslimen sind für Katholiken die Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils, in denen es heißt: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. (…) ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen." (Erklärung „Nostra Aetate“, 3)

Wir möchten…

im christlich-jüdischen Dialog dahingehend wirken,

  • dass Christen ihre Heilige Schrift kennen, den Antijudaismus in der frühen Zeit des Christentums verstehen und dem Antisemitismus heute entgegenwirken können.
  • dass sich Christen ihrer jüdischen Wurzel bewusst werden und dass sie sich der deutschen Geschichte stellen und Verantwortung übernehmen.

im christlich-muslimischen Dialog

  • Kenntnis über den Glauben des Anderen vermitteln und Vertrauen aufbauen,
  • durch den Glauben des Anderen angeregt werden, uns der langen gemeinsamen Geschichte – auch in Europa – bewusst werden.