Shalom Rollberg – Freundschaft und Respekt im Kiez

Kontaktdaten
Adresse:
Werbellinstraße 41, Berlin, Deutschland, 12053 Berlin
Ansprechpartner/in: Yonatan D. Weizman
Telefon: 030 / 6808 6110
E-Mail-Adresse: info@shalom-rollberg.de
E-Mail-Adresse: info@morus14.de
Beschreibung:

Projekt / Organisation

Shalom Rollberg - Freundschaft und Respekt im Kiez

Träger

Gemeinschaftshaus MORUS 14 e.V.

Format

Workshops, Kunst, Jugendarbeit, Gespräch, Begegnungen

Wann wir uns treffen…

Unterschiedlich. Jede Gruppe trifft sich wöchentlich.

Wie kann man mitmachen…

Schreiben Sie uns, wenn Sie als Schülerhelfer oder Gruppenleiter ehrenamtlich engagieren wollen!

In welchen Bezirken

Berlin-Neukölln, Rollberg-Viertel

Wer wir sind und was wir machen…

Getragen durch den Förderverein Gemeinschaftshaus MORUS 14 e.V. initiiert „Shalom Rollberg“ interkulturelle Begegnungen im Rollberg-Viertel in Berlin-Neukölln. Ziel ist es, den Dialog zwischen vorwiegend muslimischen Kindern und Jugendlichen mit den Mitgliedern der vielfältigen jüdischen Community Berlins zu fördern. Dabei werden insbesondere Vorurteile und gegenseitige Berührungsängste abgebaut.

Die Begegnungen auf Augenhöhe finden im Rahmen von Bildungs- und Freizeitangeboten statt. Durch diese innovative Herangehensweise wächst beim Englisch lernen oder Theater spielen ein freundschaftliches und lockeres Miteinander. In dieser Atmosphäre können auch heikle Fragen entspannter gestellt und diskutiert werden.

Wir versuchen es, Kinder und Jugendliche, die schwer erreichbar sind und bei denen schriftliche Informationen oder einmalige Workshops, Seminare etc. nicht zielführend sind, mit dem Spaßfaktor anzusprechen und anzuziehen. Sie lernen zum ersten Mal in ihrem Leben persönlich Mitglieder der jüdischen Community kennen. Diese erste Begegnung wird geprägt durch Spaß, Lust am gemeinsamen Lernen, künstlerische oder sportliche Aktivitäten. Zurzeit finden Beispielsweise wöchentliche Aktivitäten statt: Englischgruppe, Theatergruppe, Kunstgruppe, Sportgruppe und Ein zu eins Treffen in Rahmen von einem Mentoringprogramm.

MORUS 14 e.V. engagiert sich seit 2003 im Rollberg-Viertel für Bildung, Integration und Gewaltprävention. Vereinsziel ist es, durch regelmäßige Veranstaltungen, Vernetzungsarbeit, Bildungs- und Mentoringprojekte, einen nachhaltigen Beitrag zur sozialen Integration der Bewohner zu leisten, Kinder auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen und die Sensibilisierung gegen jede Art Von Diskriminierung zu fördern.

In der Bevölkerungsgruppe, die Im Rollberg-Viertel lebt, herrschen Ressentiments gegenüber Juden und gegen den Staat Israel. Aus der Motivation, dieser Situation entgegenzuwirken, ist „Shalom Rollberg“ entstanden. Vor diesem Hintergrund entstand die Projektidee als Hagar Levin 2012-13 ein freiwilliges soziales Jahr bei MORUS 14 absolvierte. Der Arbeitsansatz bestand darin, dass eine „echte“ Jüdin in den Vereinsprojekten mitarbeitet. Somit wurde der Kiezbevölkerung die Gelegenheit gegeben die israelische bzw. jüdische Kultur „hautnah“ besser zu verstehen.

Durch finanzielle Unterstützung von verschiedenen Stiftungen und Private Spenden, konnte das Projekt im Januar 2014 starten. Ein laufendes Programm wurde entwickelt, das regelmäßige interkulturelle Begegnungen zwischen Mitgliedern der vielfältigen jüdischen Community in Berlin und Bewohnern des Rollberg-Viertels ermöglicht.

Wir möchten…

  • Einen nachhaltiger Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und Berührungsängste leisten.
  • Friedliches und respektvolles Miteinander in Rollbergviertel fördern.
  • Dass sich die Jugendlichen durch den interkulturellen Austausch auch untereinander mit ihren Unterschieden auseinanderzusetzen und zu respektieren lernen.
  • Dass die Jugendlichen Selbstvertrauen, Selbständigkeit und Kreativität durch die Aktivitäten entwickeln.
  • Dass die Gruppen als ein sicherer Ort wahr- und angenommen werden, in denen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen und Kulturen gesprochen werden kann.

Persönliches Statement

Als Jüdin und Israeli beschäftigt mich das Thema Rassismus und insbesondere Antisemitismus. Als Holocaust-Überlebende in der 3. Generation fühle ich mich verpflichtet, mich mit solchen Themen umzusetzen. Außerdem besitze ich auch die deutsche Staatsbürgerschaft und fühle mich nach ein paar Jahren in Berlin, als einen Teil dieser Gesellschaft und mir ist es wichtig welche Werte diese Gesellschaft hat.

In Jerusalem habe ich in Nah Ost Geschichte studiert und ich finde es toll, dass ich hier in Berlin die Gelegenheit habe, mit Leuten aus dem Nahen Osten zu arbeiten und mit ihnen über solche Themen zu sprechen. Ironischer weise passieren solche Begegnungen im Nahen Osten nicht, aber in Berlin doch…

Wir, in MORUS 14 & Shalom Rollberg, sind davon überzeugt, dass in der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen theoretische Vorträge oder einmalige Dialog-Veranstaltungen allein nicht Ziel führend sind, sondern dass die Kraft der konkreten, alltäglichen Begegnung ausschlaggebend ist. In Rahmen von regelmäßigen Freizeitaktivitäten ermöglichen wir Gelegenheiten im Alltag für Austausch zwischen Menschen, deren Lebenswege sich in der Regel nicht kreuzen. Die Aktivitäten werden durch Jüdische Gruppenleiter geleitet.

Der persönliche Austausch und die direkte Begegnung sind die einfachste und erfolgreichste Methode, die es gibt, um mit Vorurteilen umzugehen. In der Kunst- oder Theatergruppe entdecken die Kinder, dass sie ein gemeinsames Interesse mit jemand teilen können, der von einer ganz anderen Kultur oder Religion kommt. Neben der Gruppenarbeit, nehme ich in der benachbarten Regenbogen-Grundschule „Projekt der Regenbogen-Grundschule zum interreligiösen- und interkulturellen Lernen“ (PRiiL) Teil. Die Grundschulkinder der 4. Klasse setzen sich in diesem Projekt mit verschiedenen Religionen und Kulturen auseinander. In Zusammenarbeit mit einem interreligiösen Team aus LehrerInnen und KünstlerInnen organisiere ich Workshops über verschieden Religionen, Kulturen, Toleranz und die unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens. Ich hoffe sehr, dass in „Shalom Rollberg“ werden wir weiter im Zukunft mehr Begegnungen ermöglichen und mehr Menschen erreichen können.

Hagar Levin